Was Fruchtzucker mit Alkohol und der Leber zu tun hat

Obst gilt grundsätzlich als gesund und du brauchst auf keinen Fall auf frisches Obst verzichten.

Fruktose ist der auf natürliche Weise enthaltene Fruchtzucker in Obst und Gemüse. In dieser Form liefert er uns Energie. Die in der Frucht enthaltenen Ballaststoffe bremsen die Aufnahme des Zuckers ins Blut. Magnesium, Calcium und andere Mineralstoffe, die im Obst stecken, helfen bei der Verstoffwechselung des Zuckers.

Dennoch kann Fruchtzucker schädlich sein.

PUNKT 1:

Vermeide Obst als Dessert nach einer üppigen Mahlzeit zu essen. Du denkst vielleicht, Obst ist doch gesünder als das Schokoladenmousse!

Warum also? Der Körper kann es nicht mehr verwerten. Wir sind damit beschäftigt, alles zu verdauen.

Essen wir beispielsweise einen großen Teller Nudeln mit Soße, trinken dazu ein Softgetränk oder Saft und essen anschliessend einen Obstsalat, verdauen wir zunächst das Nudelgericht. Der Zucker aus dem Getränk und das Obst müssen warten. Ein Teil des Fruchtzuckers wird über die Dünndarm-Schleimhaut zur Leber transportiert. Der Rest wandert unverdaut in den Dickdarm.

Das Obst bleibt im Darm liegen. Doch herumliegende Früchten fangen an zu gären.

Es bilden sich Gase, die wir als Bauchschmerzen und Blähungen wahrnehmen. Häufig hilft sich der Körper, in dem er das Ganze schneller los wird und „Durchfall“ bewirkt.

Diese Gärprozesse können Alkohol bilden, was im Blutbild bei den Leberwerten sichtbar wird. Denn die Leber als Entgiftungsorgan baut den Alkohol ab.

So stellen Ärzte häufig schlechte Leberwerte fest, auch wenn die Patienten weder Alkohol trinken noch Medikamente zu sich nehmen und auch sonstige Giftstoffe meiden.

PUNKT 2:

Zu viel Fruchtzucker!

Die Leber verstoffwechselt den Fruchtzucker! Das ließ ihn lange als geeignet für Diabetiker gelten, denn Fruchtzucker wird ohne Insulin verarbeitet.

Der normale Traubenzucker (Glukose) hingegen bewirkt eine Insulin-Ausschüttung der Bauchspeicheldrüse, wodurch der Zucker aus dem Blut in die Zellen aufgenommen wird.

Glukose ist unser wichtiger Energielieferant für alle Zellen, vor allem die Muskeln und das Gehirn. Er wird bevorzugt vom Körper aufgenommen.

Fruchtzucker hingegen ist kein Hauptenergielieferant und kann nur zu ca. 10 % verwertet werden! Vor allem wenn es isolierter Fruchtzucker ist, wie er Säften, Fruktose-Glukose-Sirup, Dicksäften, Softgetränken, Gummibärchen und anderen Süßigkeiten vorkommt.

Die restliche Fruktose wandelt die Leber in Fett um! So kann sich eine nicht-alkoholische Fettleber bilden.

Übrigens: Ein Zuviel an Glukose gelangt ebenfalls in die Leber, wird zu Glykogen umgebaut und gespeichert. Ist die Speicherkapazität überschritten,  wandelt die Leber das Glykogen in Fett um und lagert es im Körper ein.

UNSER TIPP:

Geniesse Obst und Früchte zum Frühstück und trinke zum Essen lieber Wasser. Honig, Agavensirup und andere Süßungsmittel sollten in kleinen Mengen verwendet werden. Und als Nachtisch empfehlen wir einen ausgiebigen Spaziergang und erst nach der Verdauungspause zum Beispiel am Nachmittag ein leckeres Dessert. Zum Beispiel Nice Cream oder ein Chia-Pudding.

BEISPIELE FÜR DEN FRUCHTZUCKERGEHALT:

Obstsorte          Fruktosegehalt       Glukosegehalt (g/ 100 g)

Apfel                            ca. 6                                  ca. 2

Mango                         ca. 5                                  ca. 7

Erdbeeren                   ca. 2                                 ca. 2

Banane                        3,4                                    3,5

Heidelbeeren             5                                        1

Avocado                      0,2                                    0,1

Datteln                        31                                      34

Honig                           40,2                                  35,2

Agavensirup              55,6                                  12,4

Stefanie Keune

Ernährungsberaterin

Ich bin als Fachberaterin für ganzheitliche Gesundheit mit Schwerpunkt Ernährung und Säure-Basen-Balance tätig.

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