Verstopfung

Grundsätzlich gilt wie immer präventiv gesund zu leben, mit ausgewogener Ernährung, Bewegung und entspanntem Alltag sowie einer regelmässigen Darmsanierung.

Eine träge Verdauung kann ganz schön störend sein. Völlegefühl kann dich ziemlich schwer fühlen lassen und der Bauch wirkt dicker und beginnt Blähungen zu haben.

Wann man von einer Verstopfung spricht, ist eine individuelle Sache. Manch einer hat täglich mehrmals Stuhlgang, ein anderer nur jeden zweiten Tag.

 

Spätestens ab dem dritten Tag gilt es dann als Obstipation. Grundsätzlich solltest du dich mit deiner Verdauung wohlfühlen.

Ideal wären tatsächlich Stuhlgänge, die zwei- bis dreimal täglich jeweils nach den Mahlzeiten stattfinden. Und zwar nicht als Durchfall, sondern in wohlgeformter Konsistenz, ohne große Anstrengung durch Pressen.

Manchmal ist einfach nur Zeitmangel der Grund für eine Verstopfung. Oder du bist auf Reisen, nicht am gewohnten Ort, Peinlichkeiten lassen dich den Toilettengang vermeiden und viele Gründe mehr.

Ansonsten liegt der Hauptgrund für Verstopfungen am mangelnder Bewegung, ballaststoffarmer Ernährung, zu wenig Trinken in Form von Wasser oder Tee. Stress. Wobei dieser auch zum Gegenteil führen kann.

Sind deine Mahlzeiten hauptsächlich Pizza, Pasta, Brötchen, Kuchen, Zuckerhaltiges und wenig Gemüse, Salat oder Kerniges, „verklebt“ das schon mal den Darm. Hastiges Essen und damit weniger Vorverdauen durch Kauen belastet den Darm ebenso. Auch Medikamente können zur Verstopfung führen.

Weitere mögliche Ursachen sind Stoffwechsel-Erkrankungen wie beispielsweise eine Schilddrüsen-Unterfunktion oder ein Diabetes mellitus. Essstörungen, Darmverschluss, Hämorrhoiden, Reizdarm, Morbus Crohn, Abführmittel-Missbrauch etc. sollten speziell beachtet werden.

Eine gelegentliche Verstopfung ist häufig und vergeht in den meisten Fällen von selbst. Bei wiederkehrender oder chronischer Verstopfung ist es sinnvoll, eine Behandlung einzuleiten und gegebenenfalls die Ursache abklären zu lassen.

Falsches Abführmittel Kaffee

Für manch einen funktioniert der Toilettengang nur nach dem morgendlichen Kaffee.

In Wirklichkeit ist dieser Mensch verstopft. Das Koffein versetzt den Körper in permanenten künstlichen Stress, es verursacht die Ausschüttung von Stresshormonen und reizt die Darmschleimhaut. Alles zusammen sorgt für eine unnatürliche Darmentleerung.

Jahrzehntelanger Kaffeekonsum führt dann bei Kaffee-Entzug dazu, dass die Verdauung stagniert. Nu durch eine gesunde Ernährung lässt sich die Darmentleerung dann mit der Zeit wieder einführen.

Hilfreiche Massnahmen

Ballaststoffe verzehren und ausreichend trinken

Empfehlenswert bei Beschwerden mit Darmträgheit sind etwa 35 Gramm Ballaststoffe täglich. In schweren Fällen sollten es sogar 40 bis 50 Gramm sein. Das bedeutet: Vollkornprodukte (besser kleine Mengen), Leinsamen, Gemüse und Obst gehören auf den Speiseplan. Die Umstellung sollte nicht abrupt von wenig auf viele Ballaststoffe erfolgen, sondern der Darm sollte schonend an die „Mehrarbeit“ gewöhnt werden. Unbedingt ausreichend dazu trinken, denn Ballaststoffe quellen und benötigen dazu Flüssigkeit.

Flohsamenschalen sind ein natürliches Abführmittel, 1 Tl bis 1 EL mit in Wasser gerührt und zügig getrunken (quillt sonst extrem zu einer Glibbermasse) können gerade morgens auf nüchternen Magen die Verdauung regulieren.

Oder Flohsamen bzw. Leinsamen in Wasser eingeweicht (und ein Glas Wasser hinterher getrunken) quellen im Darm auf, binden Feuchtigkeit und machen so den Stuhl gleitfähig.

Bewegung erhöhen

Das fängt beim Treppenlaufen an, regelmässigen Spaziergängen, Fahrradfahren über Yoga zu deinem Lieblingssport.

Pflaumen

Pflaumen oder Pflaumensaft erleichtern die Darmentleerung. Eine klasse Tasse naturtrüber Pflaumensaft genügt bereits. Noch besser sind getrocknete Pflaumen (Dörrpflaumen aus dem Bioladen), die du über Nacht in gefiltertem Wasser einweicht.

Am nächsten Morgen isst du die Pflaume und trinkst das Einweichwasser auf nüchternen Magen.

Trockenfeigen: 

Ähnlich wie die Pflaumen enthalten getrocknete Feigen lösliche und unlösliche Ballaststoffe, die beide den Darm reinigen.

Trockenfeigen sollten entweder zusammen mit reichlich Wasser oder aber eingeweicht gegessen werden.

Wassermelonen:

Die großen roten Melone besitzen ebenfalls abführende Eigenschaften, wenn sie auf nüchternen Magen gegessen werden. Grundsätzlich solltest du sie stets vor einer Mahlzeit essen und nicht zum Dessert.

Bauchmassage:

Bewegung ist das wichtigste für die Darmperistaltik, damit der Stoffwechsel im Fluss ist. Manchmal kommen wir nicht genug dazu, aufgrund eines Jobs, langer Flugreise oder Bettlägerigkeit.

Dann können wir die Verdauung durch Bewegung von aussen in Gang setzen und durch gezielte Massage beeinflussen. Hierzu massierst du deinen Bauch im Uhrzeigersinn rund um den Nabel.

Das machst du dann nicht nur einmal, sondern mehrmals täglich für jeweils 10 Minuten.

Dabei kannst du zwischen sanften Massagestrichen und kräftigem Durchwalken abwechseln.

Zeigen alle Massnahmen keinen Erfolg, solltest du einen Arzt aufsuchen, der entscheidet, was zu tun ist. Oder kurzfristig mit Abführmitteln aus der Apotheke für Abhilfe sorgen.

Zur Auswahl stehen unter anderem:

  • rektale Entleerungshilfen in Form von Zäpfchen (Suppositorien) oder Einläufen (Klysmen),
  • orale Abführmittel (Laxantien), Trinklösungen mit Polyethylenglykol, nicht resorbierbare Zucker, Gleitmittel, Bisacodyl,
  • Prokinetika mit Wirkung auf die Darmbewegung
  • Förderung der Flüssigkeitssekretion in den Darm (v.a. bei Reizdarmsyndrom)
  • Kombination mehrerer Maßnahmen, z.B. rektale Entleerungshilfe plus orales Abführmittel,
  • Biofeedbacktherapie (insbesondere bei funktionellen Störungen des Beckenbodens).

Letzteres  sind Notfall-Lösungen.

Grundsätzlich gilt wie immer präventiv gesund zu leben, mit ausgewogener Ernährung, Bewegung und entspanntem Alltag sowie einer regelmässigen Darmsanierung.

 

Stefanie Keune

Ernährungsberaterin

Ich bin als Fachberaterin für ganzheitliche Gesundheit mit Schwerpunkt Ernährung und Säure-Basen-Balance tätig.

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