Die richtige Lagerung von Obst und Gemüse

Was gehört in den Kühlschrank und was besser nicht, vertragen sich Gurken mit Tomaten und sollte ich die Äpfel lieber in den Keller tun?

Diese Fragen stellt sich wohl jeder mal. Häufig packen wir dann lieber alles ins Obst und Gemüsefach des Kühlschranks und wundern uns, dass die Gurke schneller matschig wird trotz Kühlung. Oder die Avocado einfach hart und ungenießbar bleibt.

Die richtige Lagerung beginnt bereits beim Einkauf.

Viele Früchte werden unreif geerntet, habe lange Transportwege hinter sich und schon einen Nährstoffverlust erlitten.

Daher solltest du möglichst regionales Obst und Gemüse wählen und testen, ob es frisch geerntet oder bereits länger gelagert wurde.

Um frisch geerntetes Saisongemüse zu bekommen und die Lagerzeiten so gering wie möglich zu halten, ist der Einkauf direkt beim Biobauern oder auf dem Wochenmarkt eine gute Wahl.

Was gehört wohin? Und mit welcher Frucht zusammen oder lieber nicht?

Zuhause stellt sich dann die Frage, was in den Kühlschrank kommt, lieber bei Zimmertemperatur gelagert wird, im Kämmerchen oder Obstkorb seinen Platz findet  oder in den Keller kommt.

Früchte, die nachreifen, geben ein Reifegas (Ethylen) ab und bewirken damit auch einen Reifeprozess beim Nachbargemüse oder Obst. Das kann hilfreich sein oder dazu führen, dass die ohnehin sehr reife Frucht schneller verdirbt.

Folgende Früchte geben Ethylen ab :

Äpfel, Aprikosen, Avocados, Bananen, Birnen, Feigen, Kakis, Kiwis, Mangos, Nektarinen, Papayas, Pfirsiche, Pflaumen und Tomaten.

Vielleicht kennst du den Trick von Oma, einen Apfel in de Plätzchendose zu geben, damit diese länger weich bleiben?

Gurken und Tomaten zum Beispiel sollten aufgrund des Reifegases von Tomaten nicht zusammen gelagert werden. Die Gurke wird dann schneller matschig. Ebenso die Zucchini.

Beerenobst

Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren etc. sind sehr empfindlich und sollten schnell verzehrt werden. Wenn du die Beeren für mehr als einen Tag aufbewahren möchtest, erfolgt die Lagerung idealerweise im Kühlschrank. Je nach Sorte halten sie sich dort 2-5 Tage. Ansonsten kannst du Beerenobst gut einfrieren, solltest du es längerfristig lagern wollen.

Kernobst

Zum Kernobst gehören Äpfel, Birnen und Quitten.

Äpfel, Birnen und Quitten gehören zum Kernobst und lassen sich grundsätzlich sehr lange lagern. Am längsten kann man sie im kühlen Keller oder im Kühlschrank aufbewahren. Je länger jedoch ein Apfel lagert, desto höher ist der Vitaminverlust. Obst verliert außerdem an Feuchtigkeit, es wird runzelig und mehlig. Bei Zimmertemperatur ist Kernobst eine gute Woche haltbar, im der kühlen Speisekammer oder dem Keller je nach Sorte länger.

Exotische Früchte

Avocados lagern am liebsten bei Zimmertemperatur in der Obstschale, am besten neben Äpfeln, wenn die Nachreifung beschleunigt werden soll. Ist eine Avocado bereits reif, kann sie noch ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dort stoppt der Reifungsprozess.

Ananas, Bananen, Mango, Kiwi und Papaya sollten bei Zimmertemperatur gelagert werden.

Sehr reife Bananen kannst du auch in Scheiben geschnitten einfrieren und daraus Nice Cream machen.

Melonen

Ganze Melonen, wie beispielsweise Wassermelone, Honigmelone und Cantaloupe können bis zu drei Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Angeschnittene Früchte sollten innerhalb von 2-3 Tagen verbraucht werden. Die Schnittflächen der Melone sollten mit Klarsichtfolie oder – noch nachhaltiger – mit gekauftem oder selbst gemachtem Wachstuch überzogen werden, damit sie nicht austrocknen.

Zitrusfrüchte

Zitrusfrüchte verlieren in der Kälte an Aroma. Sie sollten nicht unter 15 Grad, aber auch nicht im warmen Zimmer gelagert werden. Ideal ist die Lagerung von Zitrusfrüchten in der kühlen Speisekammer.

Wenn du sie doch im Kühlschrank aufbewahrst, halten sich Orangen, Grapefruits, Zitronen und Limetten ca. zwei Wochen, Mandarinen und Clementinen ca. eine Woche. Vor dem Verzehr sollten die Zitrusfrüchte aus dem Kühlschrank genommen werden, damit sich das volle Geschmacksaroma entfalten kann.

Steinobst

Steinobst wie Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen und Mirabellen währen am besten in der Obstschale aufgehoben. Allerdings ziehen sie dort schnell Fruchtfliegen an. Im Kühlschrank hält sich Steinobst bis zu einer Woche und ist vor Fruchtfliegen geschützt, jedoch verliert es dort auch schnell an Aroma. Du kannst es an einem kühlen Ort außerhalb des Kühlschranks lagern, dort hält es sich ca. drei Tage.

Ich lagere das Obst zunächst in der Schale und sehr reife Früchte dann im wärmsten Bereich des Kühlschranks ganz oben. Da reifes Steinobst leicht Druckstellen bekommt und schnell verdirbt, solltest du es beim Lagern nicht aufeinander stapeln.

Avocado

Avocados lagerst du am besten bei Zimmertemperatur in der Obstschale. Oft sind sie noch etwas hart und unreif, dann lege sie neben Äpfel zum Nachreifen.

Ist eine Avocado bereits reif, kann sie noch ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dort stoppt der Reifungsprozess.

Gemüse

Bei Gemüse gibt es vielerlei Tipps wie Karottengrün abdrehen und auf Schnittstellen beim Kohl achten, Salat mit Wurzelballen kaufen.

Wurzelgemüse

Karotten, Rote Bete und Radieschen lassen sich gut im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Das Wurzelgemüse bleibt frischer, wenn das Grün entfernt wird. Und du kannst das Grün kann für Smoothies oder grüne Säfte verwendet werden.

Fruchtgemüse

Auberginen, Paprika und Kohlrabi halten sich gut im Gemüsefach des Kühlschranks. Für Gurken und Zucchini ist es der obere wärmste Bereich im Kühlschrank oder ein kühler, dunkler Platz in der Speisekammer ideal. Auch Tomaten sollten nicht in den Kühlschrank. Sie können im Gemüsekorb bei Zimmertemperatur gut nachreifen.

Blattgemüse und Salate

Blattgemüse, Salate und Wildkräuter bleiben im Gemüsefach des Kühlschranks am längsten frisch. Viele empfehlen Papiertüten bzw. sind sie für den Transport sehr gut. Für die Lagerung sind Papiertüten jedoch  nicht ideal, da sie eher Feuchtigkeit entziehen.

Spinat ist sehr empfindlich und sollte dann eingekauft werden, wenn er auch gegessen wird.

Vermehrt wird auch Salat mit Wurzelballen angeboten. Diese Salatpflanzen halten sich im Vergleich länger und sollten nicht unter Lichtabschluss, also nicht im Kühlschrank gelagert werden, da es sich um eine lebende Pflanze handelt. Achte darauf, dass die Erde der Ballen immer etwas feucht bleibt, damit der Salat frisch bleibt.

Grüne Bohnen

Bohnen bleiben nicht lange knackig. Für ein bis zwei Tage kannst du sie im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Am besten füllst du die Bohnen in einen Frischhaltebeutel oder eine Frischhaltebox. Grüne Bohnen kannst du auch wunderbar einfrieren.

Zwiebel und Knoblauch, Ingwer

Diese beiden sollten lichtgeschützt, trocken und kühl gelagert werden, idealerweise im gut durchlüfteten Keller oder einer kühlen Speisekammer.

Auch Ingwer muss man kühl und dunkel lagern. Den Anschnitt in ein feuchtes Küchenpapier wickeln, dann die Knolle möglichst luftdicht in einem Frischhaltebeutel verpacken und im Gemüsefach des Kühlschranks oder in der Speisekammer aufbewahren. So hält sich Ingwer mindestens drei Wochen.

 

Stefanie Keune

Ernährungsberaterin

Ich bin als Fachberaterin für ganzheitliche Gesundheit mit Schwerpunkt Ernährung und Säure-Basen-Balance tätig.

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